Berlin, 5. August 2020. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag kommentiert den Besuch des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet in einem griechischen Migrantenlager, der aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden musste:
„Der kurze Ausflug des Armin Laschet in die Weltpolitik ist unsanft mit der harten Realität zusammengestoßen. So recht erschließt sich ohnehin nicht, was der Landespolitiker Laschet mit diesem Besuch überhaupt bezwecken wollte. Nordrhein-Westfalen hat zweifellos genug hauseigene Probleme im Land, die einen Ministerpräsidenten voll und ganz auslasten und die ohne die ambitionierte Nebenaußenpolitik eines Provinzfürsten besser zu lösen wären.
Wenn es Laschets Absicht war, seinem Vorbild Angela Merkel nachzueifern und sich in den Medien als Migranten-Kümmerer zu inszenieren, ist ihm das jedenfalls gründlich danebengegangen. Im innerparteilichen Wahlkampf um Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur dürfte es ihm kaum weiterhelfen, dass ungeduldige illegale Migranten, die auf ein Ticket nach Deutschland drängen, ihn schon mal als ‚Prime Minister of Germany‘ bejubelt haben.
Zu denken geben sollte Laschet allerdings, dass es auch mit massiver Bedeckung durch mitgebrachte und einheimische Sicherheitskräfte offenkundig selbst für einen bundesdeutschen Regionalpolitiker zu riskant war, die augenscheinliche Zone der Gesetzlosigkeit in einem griechischen Lager für illegale Einwanderer zu betreten.
Nicht nur für Europa, auch für Deutschland und Nordrhein-Westfalen ist es die denkbar schlechteste Idee, dieses offensichtlich unberechenbare und unkontrollierbare Personenpotenzial ins eigene Land zu holen und nach Quoten auf alle EU-Staaten zu verteilen. Erst recht ist es kontraproduktiv, illegale Migranten durch spektakuläre Politikerbesuche noch zusätzlich zu ermuntern. Dass Armin Laschet aus seinem missglückten Auftritt entsprechende Schlüsse gezogen hätte, ist allerdings leider nicht einmal im Ansatz zu erkennen.“